„Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.“

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Es ist Sonntag. Der letzte Abend in den Ferien. Die Schulranzen sind gepackt, die obligatorische Pizza bestellt, alles ist vorbereitet und eigentlich könnte es jetzt einfach losgehen. 2024. Da liegt es vor uns. Mit all seinen Chancen und Möglichkeiten. Neues Jahr – neues Glück. Das habe ich oft gehört in den letzten Tagen. Aber was sagt das über vergangenes Glück? Aus und vorbei? Alt eben? Vorbei halt. Und was, wenn gar kein neues Glück vorgesehen ist für mich?

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber da, wo viele im Januar so geschäftig werden und nur so vor Tatendrang sprühen, fühle ich mich manchmal so gelähmt. Draußen ist es grau, kalt, oft nebelig. Irgendwann muss jetzt auch mein geliebter Weihnachtsbaum gehen. Die ganze Weihnachtsdeko wird in der kommenden Woche gehen und ja, es gibt schon Tulpen zu kaufen. Ich könnte mein Zuhause auf Frühling umpolen. Draußen schauen tatsächlich schon die Knospen der Schneeglöckchen hervor. Aber wenn ich ehrlich bin, dauert das schon noch eine Weile, bis wirklich Frühling wird. Und was ist jetzt gerade?

Ganz viele feiern den Veganuary und versuchen sich einen Monat lang darin, vegan zu leben. Andere stürmen die Fitness-Studios, um ihre guten Vorsätze umzusetzen. Sie verzichten einen Monat lang auf Alkohol oder Süßigkeiten und klar, abgesehen vom Alkohol, den ich sowieso nicht trinke, täte mir all das auch total gut, aber aufraffen kann ich mich dazu nicht. Ich bewundere alle, die das schaffen.

Nach ein paar arbeitsfreien Tagen ist da so viel Sehnsucht in mir. So schön es mit den Kindern auch war, sehne ich mich nach ein bisschen Stille und Ruhe. Ich möchte ein bisschen Zeit haben, meine Ideen aufzuschreiben, kreativ zu sein. Viel zu oft denke ich Dinge nur halb, verliere sie wieder aus dem Auge und finde irgendwie nicht den richtigen Weg, sie festzuhalten. Digital, analog – irgendwo verschwindet immer etwas. Aber all das Kreative schlummert in mir und ich merke diese Unzufriedenheit, wenn ich nichts weiter denken kann, nichts voranbringe und nichts ausprobieren kann.

Ich habe mir für 2024 ein kleines Vision-Board angelegt, auf dem ich mir die wichtigsten Dinge, die ich im Auge behalten möchte, visualisiert habe. Es gibt drumherum noch ganz viel, aber ich möchte für mich immer wieder hierhin zurückfinden. Das andere hinten anstehen lassen können, weil ich weiß, was ich in diesem Jahr fokussieren möchte.

Das hier ist mein Vision-Board. Und wenn das da so steht, dann sieht das sortiert aus und schön und ich freue mich fast ein bisschen. Ich hatte da so Ideen in mir. Endlich wieder mehr schreiben, vielleicht endlich einmal so richtig etwas veröffentlichen. Aber warum in 2024? Ich mache jetzt erst einmal meinen Abschluss – Examen und Einsegnung. Und vielleicht klappt es ja, und auch der Ordinationskurs startet in 2024… Es gibt noch Hürden aus dem Weg zu räumen und einiges zu klären und zu planen. Viel Privates, ordnen, sortieren. Viele Ideen, vage Überlegungen. Erstmal alles zu Papier bringen und dann mal schauen, was daraus wird. Ich habe einen Stift geschenkt bekommen, auf dem steht „Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts.“ Und ich finde, das ist es wert zum Motto des Jahres zu werden.

In diesem Sinne wünsche ich auch Dir mit ein bisschen Verspätung ein frohes neues Jahr. Ein Jahr, das Du für Deine Herzensprojekte nutzen kannst. Oder etwas fortsetzen kannst. Ein Jahr, das alles bringen kann oder nichts. Ein Jahr, in dem Wünsche wahr werden können oder neue Wünsche entstehen. Ein Jahr, in dem jede Menge schief gehen kann, aber auch verdammt viel gut laufen wird. Ein Jahr, wie jedes andere – und doch ganz neu. Ein Jahr, das überraschend sein wird und auch langweilig ähnlich. Ein Jahr voller Ruhe und mit ein bisschen Achterbahn. Nimm Seine Hand und lauf los. Vertraue – wenn nicht Dir selbst, dann zumindest Ihm. Nie wirst Du tiefer fallen, als in seine Hand. Und ein aufgeschürftes Knie wird wieder heilen. Ich wünsche Dir Seinen Segen für Dein ganzes Jahr voller kleiner und großer Wunder. Seinen Segen für Dein Jahr voller Träume, Wünsche, Sorgen und Ängste, voller kurzer und langer Wege, bergauf oder bergab. Segen für Dein 2024 – was auch kommen mag.

Gebet für das neue Jahr

Vater im Himmel, an jedem Tag begleitest Du mich und meine Vorstellungen der Tage. Du kennst mein Scheitern und mein Fallen ebenso wie alles, was mir gelingt und gut wird.


Gott, Du bist es, dessen Hand ich immer dann ergreife, wenn keine andere mehr da ist. Du bist es, dessen Hand mich hält, wenn ich nach allen Regeln der Kunst versage. Du bist da, wenn Zweifel mich plagen und meine Gedanken unaussprechlich sind. Du hilfst mir durch so manches Tal, das unüberwindbar scheint.


Genauso bist Du auch da, wenn die Sonne so hell strahlt, das Leben so leicht und froh ist, dass ich zu vergessen scheine, wem ich das zu danken habe. Und Du verzeihst.


Lehre auch mich das Verzeihen, lehre mich Demut und Gnade. Lehre mich, von meinem hohen Ross herunter zu kommen. Was bin ich schon ohne Dich und wer?


Lass mich an Deiner Hand, mit Deinem Segen in dieses neue Jahr gehen.

Amen.

Eine Antwort

  1. Carola sagt:

    Oh Amelie! Hast Du das alles für mich geschrieben? Du hast in mein Herz geblickt.
    Ich wünsche uns beiden ein kraftvolles und gesegnetes 2024,

    Carola

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