Mama

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Heute ist Muttertag und im Internet ist es – wie so oft mit Dingen, die für den Einen etwas Schönes und für den Anderen etwas Schlimmes bedeuten – laut. Um diesen Tag. Darum ob man ihn feiern darf oder nicht. Ob es einen Tag für Mütter geben muss. Ob der Elterntag heißen müsste oder ob er nicht viel schaden anrichtet bei denjenigen, die gern Mutter wären, es aber aus vielen Gründen nicht sind. Und was mit jenen ist, die ein zerrüttetes Verhältnis zur und schlimme Erfahrungen mit der eigenen Mutter haben. Oder mit jenen, die jetzt gerade aktuell aus welchen Gründen auch immer nicht die Mutter sind oder sein können, die sie sollten oder sein wollen. Und all das hat seine Berechtigung und für all diese Dinge sollte es auch einen Tag geben oder zumindest einen Ort, an dem man Hilfe und Gehör findet. Aber für mich ist heute Muttertag.

Ich freue mich unheimlich über die Geschenke, die meine Kinder mir heute gemacht haben. Für den Frühstückstisch, der liebevoll gedeckt war und das ganze Zimmer, das so schön geschmückt war. Darüber, dass sie sich vornehmen, sich heute nicht zu streiten und darüber, dass sie sich wirklich Gedanken gemacht haben. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit und Demut. Ich durfte diese drei Wesen zur Welt bringen. Sie wurden mir kerngesund und quietschfidel geschenkt. Wahnsinn.

Aber das Geschenk meines eigenen Lebens verdanke ich meiner Mama. Sie begleitet mich nun schon – tatsächlich – mein ganzes Leben lang. Von ihr habe ich all die Dinge gelernt, die ich heute an meine eigenen Kinder weitergebe und weitergeben möchte. Meine Mama hat mich durch den ersten und viele weitere Liebeskummer begleitet. Sie war da, wenn sich mein Leben auf vielerlei Weisen komplett umkrempelte. Manchmal wollte ich von ihr lernen, wie man etwas macht und manchmal konnte ich auch erleben, wie man etwas besser nicht macht. Sie findet nicht annähernd alles richtig, was ich tue, und das geht mir andersrum genauso. Und doch ist da immer diese tiefe Liebe, der Respekt und die Freundschaft, die uns verbindet.

Mama – Du hast an mich geglaubt und mir geglaubt, wenn es kein anderer tat. Du hast die abenteuerlichsten Sachen unterstützt. Du hast getobt und gebrüllt ohne auch nur einmal die Hand zu erheben. Du hast bis heute diesen Blick, der mir auch ohne Worte sagt, was du gerade denkst. Du hörst dir an, was ich zu sagen habe und sagst mir, wann ich auch mal nichts zu sagen haben sollte.

Dank Dir stehe ich jetzt hier, wo ich stehe. Mit drei gesunden Kindern an der Hand. Du wärst auch den anderen Weg mit mir gegangen. Hast alle Termine mit mir wahrgenommen. Hast mich begleitet, als ich dachte, das wäre der richtige Weg. Hast mit mir vor Erleichterung geweint, als ich dann doch diese ganz andere Entscheidung für das Leben in mir treffen konnte. Dir verdanke ich, dass ich immer wusste, dass ich meine eigene Entscheidung getroffen habe. Und ich wusste immer, dass Du an meiner Seite sein würdest.

Heute ist Muttertag und ich bin so dankbar, dass ich Dich habe, Mama. Dass Du an meiner Seite bist. Dass ich Dich anrufen kann, wenn ich nicht weiter weiß. Für die Freundschaft, die uns heute auch verbindet. Dafür, dass es mich gibt und meine Geschwister. Dafür, dass es so viel gibt, das wir weitergeben können, auch wenn es so viele Steine auf dem Weg gab.

DANKE

Eine Antwort

  1. Helma Sardisong sagt:

    Danke.
    Ich habe Tränen in den Augen.
    Und: ich bin dankbar, daß ich so eine wundervolle Tochter und Freundin habe. ❤️❤️❤️

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